Der Glöckner von Notre-Dame

Ein Blog zur Produktion

Premiere

Heute ist es endlich soweit! Um 20 Uhr hat „Der Glöckner von Notre-Dame“ auf dem Münsterplatz Premiere. Bereits in den letzten Tagen hatten Passanten auf dem Münsterplatz die Gelegenheit, bei den Hauptproben einen kleinen Vorgeschmack auf das Spektakel zu bekommen. Auch dem Wettergott schien es zu gefallen und hat sich gestern bei der Generalprobe, nach anfänglichem leichtem Regen, doch noch erbarmt. Hoffen wir, dass es heute und natürlich alle weiteren Vorstellungen so bleibt.

Im Voraus hier schon mal ein paar Bilder:

Uns bleibt jetzt nur noch, allen Beteiligten für heute Abend ein fettes TOI, TOI, TOI zu wünschen!!

Die Konstanzer Fassung

Nur noch vier Tage bis zur Premiere unseres „Glöckners“! Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Endprobenphase hat begonnen. Es wird Zeit, das Stück einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit der Autorin und Dramaturgin des Stückes, Miriam Reimers, sprachen wir über die Konstanzer Fassung und den Roman von Victor Hugo, der als Vorlage diente.

Wer das Buch von Victor Hugo kennt, der weiß, dass es sich um einen beachtlichen Wälzer handelt. Der Roman mit dem Titel „Notre-Dame de Paris“ ist ein Gesellschaftsroman. Es geht um die Pariser Gesellschaft im 15. Jahrhundert. Der Hauptdarsteller ist, wie der Titel schon sagt, die Kathedrale von Notre-Dame. 1831 veröffentlichte Hugo sein Werk, das so viele verschiedene Handlungsstränge und Hauptfiguren besitzt, dass es kaum vorstellbar ist, wie das alles in einen zwei bis drei- stündigen Theaterabend passen soll. „Natürlich muss da sehr viel rausgelassen werden, was durchaus auch schmerzhaft sein kann“, so Miriam Reimers. Man muss sich auf wenige Handlungsstränge beschränken, um solch einen Text theatertauglich zu machen. Während der Bearbeitung des Textes kristallisierte sich als eine wichtige Figurenkonstellation Esmeralda mit den vier Männern Quasimodo, Frollo, Phoebus und Gringoire sowie Gudule heraus. Viele weitere Figuren wurden gestrichen. Wichtig war den Autoren ein Gleichgewicht zwischen dem Volk und den Hauptfiguren zu finden, denn auch das Volk ist ein bedeutender Bestandteil der Geschichte. Was sich außerdem im Roman über ein halbes Jahr hinstreckt, findet im Stück in weniger als einer Woche statt. So haben die Ereignisse einen direkten Bezug zueinander.

Von Anfang an wurde die Fassung auf den Spielort hin geschrieben. Das heißt, das Münster als Kulisse, die Tribüne, all die örtlichen Begebenheiten des Münsterplatzes wurden beim Schreiben mitgedacht. So kommt es, dass ein Teil des Stückes als Hörspiel zu hören sein wird. Es sind die Szenen, in denen sich La Esmeralda im Turm der Kirche versteckt. Dadurch muss auf dem Münsterplatz kein Innenraum dargestellt werden.

Der Zuschauer wird in eine bunte Theaterwelt eintauchen, mit Musik, die von gregorianischen Gesängen bis Klezmer reicht, in eine Welt, in der moderne Esslöffel ebenso eingesetzt werden wie Schusswaffen, deren historisches Bestehen geprüft wurde.  Vor allem aber wird er in eine Welt eintauchen, in der die sozialen Themen des ausgehenden Mittelalters authentisch dargestellt werden.

La Esmeralda

Es ist Samstagvormittag. Unter strahlend blauem Himmel versammeln sich das Produktionsteam, die Schauspieler, Musiker und die Statisten auf dem Münsterplatz. Denn seit einigen Tagen haben die Proben auf der Originalbühne begonnen.  „Musikalisch für alle Beteiligten“ steht auf dem Tagesplan.  Mit einem Mikrofon in der Hand gibt die Choreografin Ana Mondini Anweisungen, bis schließlich alle Beteiligten ihren Platz für die erste Szene gefunden haben. Die Schauspieler tragen bereits ihre Probenkostüme, die Statisten sind mit Requisiten ausgerüstet: Die Gaukler mit ihren Jonglagebällen, eine Statistin mit einem Obstkorb, eine andere mit einer Krücke. Begleitet von den Musikern beginnt ein buntes Treiben auf dem Münsterplatz, das so manchen neugierigen Zuschauer von außerhalb anzieht, die versuchen durch die Zäune einen Blick auf die Proben zu erhaschen.

Eine Szene wirkt besonders schön. Es ist der Moment, als die Zigeunerin La Esmeralda zusammen mit ihrer Ziege Djalí auf den Platz tritt und zu tanzen beginnt. „Die ist doch auch Zigeunerin. Wieso ist die hier?“ ruft einer der Bürger auf dem Platz. „Wer hat das erlaubt?“ ruft ein Anderer. In der Tat werden Zigeuner, sobald sie versuchen die Stadt zu betreten, wieder hinaus gejagt. „Aber tanzen kann sie! Und wie!“ kommentiert ein weiterer Bürger. Nach und nach lassen sich die Bürger von dem Tanz und Gesang der Esmeralda mitreißen. Sie scharen sich um sie und fangen schließlich an zu klatschen, mitzusingen und schließlich im Kreis zu tanzen.

v.l.n.r.: Gabriel Cazes, Ana Mondini, Max Hemmersdorfer, Jessica Rust

Es ist, als hätte Esmeralda die Menschen um sich herum mit ihrem Tanz verzaubert. „Das Besondere an Esmeralda ist die Selbstverständlichkeit, das Selbstbewusstsein mit der sie einfach anfängt zu tanzen und damit alle in ihren Bann zieht“, erzählt die Schauspielerin Jessica Rust, mit der wir über ihre Rolle sprachen. Aufgewachsen ist die 17-jährige La Esmeralda bei Zigeunern, mit denen sie in ihrem Leben bereits sehr viel herumgereist ist. Es ist ihre Lebensfreude und Ehrlichkeit, mit der sie so vielen Männern den Kopf verdreht. Denn für die normalen Pariser Bürger ist es ungewöhnlich, dass jemand mit solch einer Energie auftritt wie Esmeralda.

Als sie Quasimodo zum ersten Mal sieht, hat sie, aufgrund seines Aussehens, vor ihm Angst. Doch schnell bekommt sie Mitleid mit ihm. Erst später erkennt sie, dass Quasimodo gütig, liebevoll und schüchtern ist und es verbindet die beiden eine Liebe, die nichts mit körperlicher Liebe zu tun hat, aber mit Wertschätzung und enger Freundschaft. Auch dem Dichter Gringoire gegenüber kommt ihr Sinn für Gerechtigkeit und ihr Mitleid zum Ausdruck. Als dieser gehängt werden soll, rettet sie ihm das Leben, indem sie ihn heiratet. Bestimmt macht sie ihm jedoch klar, dass er niemals mehr von ihr erwarten kann als Freundschaft.  Denn Esmeralda hat sich bereits Hals über Kopf in den gut aussehenden Phoebus verliebt. Ihr Glaube an das Gute im Menschen macht sie seinem wahren Wesen gegenüber blind, was zu ihrem Verhängnis führt, denn Phoebus will Esmeralda nur ins Bett kriegen. Frollo, der in Esmeralda verliebt ist, rettet sie vor Phoebus, indem er diesen tötet. Als die Wachen am Tatort eintreffen, sieht es so aus, als hätte Esmeralda Phoebus ermordet. Diese gesteht die Tat, die sie nie begangen hat schließlich unter Folter. Esmeraldas ständige Begleitung ist eine weiße Ziege mit goldenen Hufen und Hörnern, die auf den Namen Djalí hört. Djalí ist eine ganz besondere Ziege, denn sie kann zählen und Menschen imitieren. Außerdem trägt sie ein Säckchen mit Buchstaben um den Hals. Mit diesen Buchstaben kann Djalí Wörter buchstabieren. Djalí und Esmeralda haben eine sehr enge besondere Beziehung zu einander. „Die beiden sind ein unzertrennliches Team“, so Jessica Rust. All dies führt dazu, dass Esmeralda der Hexerei, des Mordes und der Unzucht beschuldigt und schließlich gehängt wird.

v.l.n.r.: Jessica Rust, Anna Mondini

Nach ihrem Tod wird noch ein weiteres Geheimnis um Esmeralda enthüllt. Diese hatte ein Säckchen um den Hals hängen, deren Inhalt sie eines Tages zu ihrer Mutter, die ihr unbekannt ist, führen sollte. Als der Henker das Säckchen öffnet und ein Kinderschuh zum Vorschein kommt, erkennt die Büßernonne Gudule, die Esmeralda immer verflucht hatte, dass diese ihre verlorene Tochter Agnès war. Verhängnisvollerweise kommt diese Einsicht zu spät.

Auf dem Münsterplatz

 

An dieser Tribüne kommt in Konstanz gerade keiner vorbei. Sie steht auf dem Münsterplatz, wo auch das Bühnenbild seit letzter Woche zu bewundern ist. Die passende Gelegenheit, um mit dem Technischen Leiter Andreas Beilschmidt und dem Mitarbeiter der technischen Leitung Sebastian Schnorr über dieses Großprojekt zu sprechen.

Bereits vor zwei Jahren begann die Planungsphase für die Sitztribüne. Nach einem längeren Prozess, in dem verschiedene Varianten an allen drei Seiten des Münsters ausgearbeitet worden sind, entschied man sich für die Nordseite des Münsters.  Daraufhin wurden wiederum rund 8 Varianten in verschiedenen Formen und Anordnungen entworfen.  Nach dieser langen Planungsphase kamen letzten Montagmorgen schließlich 8 Techniker, um die endgültige Version, die nun 560 Plätze umfasst, aufzubauen und verließen den Platz  erst wieder, als die Tribüne mitten in der Nacht endlich fertig war. Da die Tribüne zwischen und vor zwei großen Kastanienbäumen steht, mussten diese durch die technischen Betriebe Konstanz extra zu recht geschnitten werden.

Nicht nur für Sitzplätze, sondern auch für die Technik muss gesorgt sein. Der Gitterträger für Ton und Licht hat gigantische Ausmaße.  Der 34 Meter lange Träger wird von zwei Türmen getragen. Als Ballast dient für diese jeweils ein riesiger Wassertank mit 2500 Liter Wasser, denn auf dem Münsterplatz ist eine Verankerung im Boden nicht möglich.

Die Szenenfläche vor dem Münster hat eine Größe von 30×12 Metern. Darauf sind drei Podeste aufgebaut, die als Spielfläche dienen werden. Im Inneren dieser Spielpodeste befinden sich Becken, die jeweils mit 1,5 Tonnen Kies als Ballast gefüllt sind.  Auf den Podesten ist mit großen Gewindebolzen jeweils ein großer Buchstabe befestigt, die Teil des Bühnenbildes sind.

So sieht das Modell des Bühnenbildes aus:

Und so das Original auf dem Münsterplatz:

Die Buchstaben, bestehend aus wasserfest verleimten Sperrholzplatten, sind zwischen 100 und 300 Kilo schwer, wobei die beiden größten Buchstaben 5 Meter hoch sind. Die Kollegen aus dem Malsaal haben hier tolle Arbeit geleistet. Kaum zu glauben, dass die Buchstaben aus Holz sind, oder?

Quasimodo

Es ist früher Abend. Im Hof der Probebühne des Theaters, zwischen Autos und Fahrrädern, formiert sich eine Gruppe von Statisten und Schauspieler. Drumherum stehen das Regieteam und die Assistenten. Die meisten der Darsteller sehen ganz normal aus, einige tragen altertümlich anmutende Kleidung. Auf ein Kommando hin beginnt der Musiker Gabriel Cazes zu trommeln und  die Menge setzt sich mit viel Lärm in Bewegung. In ihrer Mitte ein buckliger Mann, gefesselt und in zerlumpten Kleidern. Die Prozession verschwindet langsam in den Räumen der Probebühne. Dort verteilt sich die Menge nach links und rechts, rund um provisorisch aufgebaute Podeste und Türme.

Auf einem der Podeste sitzt ein Mann in einer schwarzen Kutte. Grob wird der Bucklige in die Mitte des Schauplatzes geschubst. Der Mann in der schwarzen Kutte, der taube Richter Barbedienne, beginnt zu sprechen. „Euer Name? Gut. Euer Alter?“ fragt er, ohne die Antwort abzuwarten oder auch nur aufzuschauen. „Quasimodo. Glöckner. 25 Jahre.“, antwortet der Bucklige mühevoll und erntet dafür schallendes Gelächter vom Volk. Ohne auf ihn zu hören, verurteilt ihn der Richter kurzerhand zu 25 Peitschenhieben. Begleitet von der Menschenmasse, wird Quasimodo, der gar nicht weiß wie ihm geschieht, daraufhin auf ein Podest gezerrt. Dort wird er ausgepeitscht, während Auguste mit dem Rechenschieber genussvoll die Hiebe mitzählt. Die Menge schwankt bei jedem einzelnen Hieb zwischen der Euphorie des Folterknechts und dem Mitleid mit dem Gepeinigten.

Wer bei der gemeinsamen Probe diese Woche dabei war, wurde von der Energie dieser Szene in den Bann gezogen. Trotz der Probenbedingungen, konnte man bereits die Qualen des Quasimodo, die Sensationsgier des Volkes und die Willkür der Obrigkeit förmlich spüren.

Max Hemmersdorfer

Der Prozess und die Folter ist eine der ersten direkten Erfahrungen, die Quasimodo, nach der Wahl zum Narrenpapst, mit den Menschen macht. Denn fast sein ganzes bisheriges Leben verbrachte er abgeschottet, hinter den Mauern und im Schutz der Kirche. Aber wer ist eigentlich Quasimodo? In einem Gespräch mit dem Schauspieler Max Hemmersdorfer versuchten wir uns der Figur anzunähern, denn kaum jemand beschäftigt sich momentan mehr mit Quasimodo als er.

Quasimodo wurde als kleines Kind auf der Treppe vor dem Dom ausgesetzt, da ihn aufgrund seiner Hässlichkeit niemand wollte. Der Erzdekan Claude Frollo fand ihn dort und zog ihn von nun an auf. Quasimodo leidet an Wirbelsäulenverkrümmung und einem verkürzten Bein. Außerdem hatte er als Kind Sprechstörungen. Frollo brachte Quasimodo das Sprechen bei, doch durch die Arbeit als Glöckner wurde Quasimodo taub und verlernte langsam wieder das Sprechen. So ist Quasimodo auf seine Augen angewiesen. Sie sind sein einziges Mittel der Wahrnehmung und Kommunikation. Durch seine jahrelange Abgeschiedenheit von den Menschen fehlen Quasimodo aber vor allem soziale Erfahrungswerte. Er weiß nicht, wie man sich als Erwachsener verhält. Max Hemmersdorfer spricht davon, dass Quasimodo vielmehr seine eigenen Systeme baut, in denen er lebt. Er ist ein Teil der Kirche, nicht nur durch seine Funktion als Glöckner, sondern auch körperlich. Wie ein baulicher Bestandteil der Kirche, ein Stein der Kirchenmauer. Was er von der Welt draußen sieht, das sieht er nur aus der Vogelperspektive, er überblickt alles von dort oben, ist aber dennoch von dem was er sieht abgeschnitten.  Die wenigen Momente, in denen Quasimodo sich im Schatten des Doms herauswagt, sind die einzigen Berührungspunkte dieser beiden Welten, in denen Quasimodo wie eine Haut der Kirche heraustritt um dann bald wieder mit ihr zu verschmelzen. Die Wahl des Narrenpapstes und  die Peinigungen am Pranger sind die ersten Erfahrungen, die Quasimodo mit den Menschen, die vor ihm Angst haben, machen muss. Doch er erfährt nicht nur Häme und Abscheu dort unten, sondern auch die ersten Momente menschlicher Wärme, als Esmeralda ihm am Pranger zu trinken gibt. In dieser Geste liegt der Ursprung seiner Liebe, die er für den Rest seines Lebens für Esmeralda hegt.

Die erste Woche ist vorbei…

Seit eineinhalb Wochen proben wir nun schon fleißig für den Glöckner. Heute berichten wir von den Proben mit den Statisten, die sich unter der Leitung von Andreas Bauer und Ana Mondini in den letzten Tagen in die Lebensrealität der Menschen im Mittelalter hineingedacht haben. Eingeteilt in zwei Gruppen, die Gruppe der Bürger und die Gruppe der Zigeuner, Bettler und Gaukler, beschäftigten sich die Statisten mit ihren eigenen Rollen, schrieben Biografien und erarbeiteten verschiedene Choreografien. Auf dieselbe Weise arbeiteten währenddessen auch unsere Schauspieler zusammen mit dem Regieteam in Einzelgesprächen an ihren Rollen.

Letzten Montag fand außerdem die große Konzeptions- und Leseprobe mit allen 120 Beteiligten statt.  Nur das Pferd und die Ziege fehlten noch. Mit dabei waren neben Regieteam, Musikern und Schauspielern auch die Statisten und Mitglieder der beteiligten Chöre. Diese Probe war ein beeindruckendes Erlebnis. Besonders spontan und kreativ brachten sich die Statisten in die Probe ein, wo das Regieteam den Beteiligten das gesamte Konzept vorstellte und das Stück zum ersten Mal mit verteilten Rollen gelesen wurde. Außerdem bekamen wir ein paar Hörproben von unserer Band unter der Leitung von Gabriel Cazes zu hören. Insgesamt war es ein Abend voller Energie und Motivation. Wir haben Lust auf mehr!

Foto von Oliver Hanser

Seit Dienstag werden die ersten Szenen angespielt. Begleitet werden die Proben dabei  mit der vorläufigen Probenmusik unserer Band. Am Samstag haben Statisten und Schauspieler  zum ersten Mal eine gemeinsame Probe.  Das wird spannend und wir werden in der nächsten Woche auf jeden Fall davon berichten.

Unterwegs mit dem Glöckner

Die  Besucher des Münsters staunten nicht schlecht, als sie beim Aufstieg auf den Münsterturm plötzlich dem Glöckner von Notre-Dame gegenüber standen. Zumindest dachte man das im ersten Augenblick, wenn man unseren Schauspieler Max Hemmersdorfer sah, den unsere Kollegen von der Maskenbildnerei in einen beeindruckend echt wirkenden Glöckner verwandelt hatten. Die Reaktionen der Besucher reichten vom verstohlenen und erstaunten Hinterher-Schauen bis zum aufgeregten Kichern und Lachen. Unser Glöckner hatte dabei offensichtlich Spaß, denn er trieb den einen oder anderen Jux mit den perplexen Besuchern. Das war vor ungefähr drei Wochen, als wir uns mit dem Fotografen Ilja Mess auf den Dachboden des Konstanzer Münsters begaben, um an den schönsten Plätzen innerhalb und außerhalb des Münsters Fotos für das Plakat und den Flyer zu machen. Dafür kletterten wir mit dem gesamten Equipment auf abenteuerlich schmale Leitern und ließen uns auf dem Dachboden mit seinen vielen Balken, den dünnen Holzplanken auf dem Fußboden und den uralten Gerätschaften, die dort oben herum stehen, viele Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück versetzen. In dieser besonderen Atmosphäre, fern von allen Geräuschen und in diesem besonderen Licht, das durch die kleinen Türchen, Fenster und Ritzen scheint, entstanden fantastische Bilder. Absolut gigantisch und beeindruckend, aber auch ein wenig beängstigend wirken außerdem die großen Glocken, wenn man direkt darunter steht. Hier fotografierten wir just, als die Glocken in einer, im wahrsten Sinne des Wortes umwerfenden Lautstärke zu läuten begannen.

ImageImageFotos von Ilja Mess

Wer jemals die Möglichkeit hat, den Dachboden und die Glockenstuben des Münsters zu besichtigen, sollte dies auf jeden Fall tun. Es lohnt sich! In den nächsten Tagen wird das Plakat in den Druck gehen, so dass es in wenigen Wochen überall in der Stadt zu sehen sein wird. Einen kleinen Vorgeschmack auf das Plakatmotiv gibt es aber jetzt schon. Darauf zu sehen ist Max Hemmersdorfer.

ImageFoto von Ilja Mess

Der Countdown läuft…

Gestern haben auch endlich die Proben zu unserem lang erwarteten Stück „Der Glöckner von Notre-Dame“ nach dem Roman „Notre-Dame de Paris“ von Victor Hugo begonnen, das am 29. Juni als Freilichttheater auf dem Münsterplatz Premiere haben wird. Inszeniert wird das Stück von unserem Intendanten Christoph Nix, der zusammen mit  Jan Kauenhowen und Miriam Reimers auch Autor der Fassung ist. Seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen nun schon auf Hochtouren und wir sind sicher, dass dieses Stück ein großes Spektakel wird! 13 Schauspieler werden mit dabei sein, außerdem rund 70 Statisten sowie verschiedene Chöre aus der Gegend und sogar ein Pferd. Vor der Vorstellung und während der Pause soll es außerdem ein reichhaltiges musikalisches und kulinarisches Angebot geben. Doch bis es endlich soweit ist, wird es noch ein paar Wochen dauern, in denen es für das ganze Theater noch viel zu tun gibt. Für alle Theaterbegeisterten, die es nicht erwarten können, wollen wir die Zeit mit regelmäßigen Einblicken in die Proben, Infos zum Stück, spannenden Interviews und Fotos verkürzen.